Buchvorstellungen/Rezensionen zu gesunder Ernährung

Hier stelle ich Dir Bücher vor, die ich zum Thema gesunde und vollwertige Ernährung gelesen habe.
Die Rezensionen sind meine ganz persönliche Meinung, ein anderer mag völlig unterschiedlich über die Werke denken.

vgwort

Senf selbst gemacht
Neumann-Neudamm Verlag 2012, Diewald/Rudnick
ISBN-13: 978-3788814533

Ein Buch, das auf den ersten Blick begeistert, auf den zweiten Blick wird diese allerdings ein wenig gedämpft. Layout und Fotos sind sehr gut, wenn auch die Fotos nicht immer das Rezept widerspiegeln, bei dem sie zu finden sind. Der Informationsgehalt ist eher dünn aber durchaus noch ausreichend, wenn man seinen eigenen Senf machen möchte. Die Senfrezepte auf über 60 Seiten unterscheiden sich nur gering, sowohl bei den verwendeten Zutaten als auch im Text. Die Rezepte mit Senf auf rund 40 Seiten machen ein paar Schwächen wieder wett. Von Küchenklassikern bis zu modernen Kreationen, von günstiger Alltagsküche bis zu teuren Spezialitäten erstreckt sich die Spannweite.

Mein Fazit: Für fast 15 Euro als gebundenes Buch mit 112 Seiten erhält man ein schönes Buch zum verschenken. Für nicht ganz 6 Euro als Paperback (Taschenbuch) mit 64 Seiten sind Preis und Leistung ausgewogener. Format, Layout und Fotos sind gut gelungen. Geheimnisse und detailliertes Wissen um die Senfherstellung sucht man jedoch vergebens. Die Rezepte mit Senf sind abwechslungsreich und meist leicht nachzukochen.

Senf
Fona Verlag 2008, Matthias Rösch
ISBN-13: 978-3037803370

Ein Buch, das normale Menschen begeistern soll, ihren Senf selber zu machen stelle ich mir ein wenig anders vor. Die Rezepte mit Senf (meistens gekauften Senf?!?) sind teilweise elitär und an der haushaltlichen Praxis vorbei. Bei manchen musste ich (auch gelernter Koch) den Text mehrfach lesen. Bei dem einen oder anderen Rezept wären mehr Fotos von den Zubereitungsschritten angebracht. Lektoren bitte besser aufpassen.

Was ich vermisse, sind Tipps zum Mahlen von Senf. Der Autor erwähnt nur, dass er eine selbst konstruierte Senfmühle hat, die verhindert, dass der zu mahlende Senf sich über 30°C erhitzt. Es wird nicht gesagt, weshalb er das nicht darf, da später bei den Senfrezepten für süßen Senf das Senfmehl in 80°C heiße Flüssigkeit eingerührt wird. Die Bebilderung empfinde ich als etwas einfallslos Wenn der Autor schon, wenn auch knapp, auf die Geschichte und Botanik eingeht, sollten auch die zahlreichen gesundheitlichen Vorzüge nicht unerwähnt bleiben.

Mein Fazit: Für ein gebundenes Büchlein (Hardcover) mit rund 90 Seiten ist der Preis in Ordnung, die Rezepte für selbst gemachten Senf sind leicht nachzumachen und praxistauglich, ansonsten sollte es mal überarbeitet werden.

 

Der Naschbalkon
Natalie Faßmann, Ulmer-Verlag,2. Auflage 2011,
ISBN-13: 978-3800167012

Keine Lust mehr auf die langweilige Geranien-Einöde auf dem Balkon. Das Buch "Der Naschbalkon" schafft Abwechslung. Darin wird eine (kleine) Auswahl Pflanzen vorgestellt, die sich dafür eignen und ein paar Rezepte was man daraus machen kann. Neben allerlei Blatt- und Fruchtgemüsen sind das vor allem Kräuter. Aber auch Obstgehölze und Zitrusfrüchte werden vorgestellt. Tipps zur Vorbeugung und "sanften" Bekämpfung von Schädlingen werden ebenfalls gegeben.

Ein gewisses gärtnerisches Grundwissen sollte allerdings schon vorhanden sein, denn darauf wird nur wenig eingegangen. Ratschläge zum Schnitt, zur Überwinterung und der Vermehrung von einigen Pflanzen sind enthalten. Eine Gartenbauingenieurin sollte jedoch die Grundsätze kleingärtnerischer Mischkultur kennen. Salat und Petersilie in ein und dasselbe Gefäß zu pflanzen ist keine so gute Idee. Für die Rezepte hätte sie auch besser eine Hauswirtschafterin oder wenigstens das Internet zurate gezogen. Beim Rezept für selbst eingelegte Mixed Pickles ist nur Essig und kein Wasser aufgeführt. Das mag zwar die Haltbarkeit verbessern, lecker ist das aber eher nicht.

Die Empfehlungen für den Aufbau und Gestaltung eines Buches wurden weitgehend ignoriert, dem Designer ist offensichtlich auch der kreative Gaul durchgegangen. So wirkt das Büchlein irgendwie chaotisch. Der Sinn einiger "Spezial"-Kapitel erschließt sich mir auch nicht ganz. Die Farben bei den Fotos wirken sehr unnatürlich und zudem sind die Bilder meist so überladen, dass es schwierig ist, zu erkennen was denn dargestellt werden soll. Zu Pflanzerden und auf bestimmte Pflanzen abgestimmte Mischungen (mit Sand, Kalk, Eierschalen, Tongranulat - zur Drainage oder Wasserspeicherung), würde ich mir etwas genauere Angaben wünschen.

Mein Fazit: Wer dem "nutzlosen" Blumenallerlei auf dem Balkon (oder Terrasse) entkommen und seine Speisen um selbst gezogenes Gemüse, Salate, Obst und Kräuter ergänzen möchte, findet einige Anregungen. Der Preis von 7,90 € für ein Taschenbuch im Format 17 x 21 cm (etwas breiter als DIN A5) mit über 60 Seiten ist angemessen.

Die 50 besten Lebensmittel für Ihre Gesundheit
Miriam Polunin, Garant-Verlag,
Deutsche Lizenzausgabe 2012,
ISBN: 9783938264744

Auf 160 Seiten im Format 17,5 x 22 cm erfährt der interessierte Leser viel wichtiges und nützliches über gesunde Lebensmittel. Viel zu bemängeln finde ich nicht, die Schrift ist arg nah an der Grenze der Lesbarkeit (bei optimalen Lichtbedingungen) und könnte gerne 10 % größer sein. Die Übersetzung vom Englischen ins Deutsche ist weitgehend gut gelungen, ein paar Benennungen der Zutaten bei den Rezepten sind etwas ungewöhnlich. Bei Salat beispielsweise würde ich den Begriff "schlaf fördernd" dem verwendeten "einschläfernd" vorziehen.

Der gesundheitliche Nutzen der vorgestellten Lebensmittel wird durch volksmedizinische Erfahrung und auch relativ (Copyright des Originals 1997) neuen Studien und Forschungen belegt. Viele Aussagen sind eher pauschal und Behauptungen oft unbelegt. Die allgemeinen Gesundheitstipps hätte man gerne weglassen können. Die "verkürzt und vereinfacht dargestellten ernährungswissenschaftlichen Zusammenhänge (Zitat aus dem Buch) sind gut gelungen und erklären leicht verständlich das menschliche Verdauungssystem, die Grundbausteine unserer Nahrung (Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Protein, Fett) sowie Vitamine, Mineralstoffe und andere Wirkstoffe (z.B. ätherische Öle).

Sehr gut finde ich, dass keine dogmatische esoterische oder vegane Keule geschwungen wird. Die Verweise aus den Lebensmittelprofilen auf die entsprechenden Rezepte, welche sehr abwechslungsreich und international sind, sind nützlich. Sehr hilfreich sind die Hinweise darauf welche Lebensmittel kombiniert werden sollten und vor allem auch welche Kombinationen vermieden werden sollten, etwa dass schwarzer Tee in größeren Mengen zu den Mahlzeiten die Eisenaufnahme behindert.

Mein Fazit: Ein gelungenes Buch das den Einstieg in eine gesunde Ernährung bietet und sachliche Informationen und leckere Rezepte liefert. Eine Lesebrille und gute Beleuchtung helfen bei der Lektüre. Den Preis von 3,99 € ist es auf jeden Fall wert, deshalb gleich bei Amazon auf die Wunschliste setzen damit es bei der nächsten Bestellung nicht vergessen wird.