Alternativen zu Fertigprodukten

Viele Sachen, bei denen wir gerne zu Fertigprodukten greifen, lassen sich mit wenig Zeit- und Kostenaufwand selber machen. Nicht nur, dass man weiß was drin ist und vor allem was nicht drin ist, Selbstgemachtes schmeckt auch meistens besser.vgwort

Suppengemüse, gesalzen

Suppengrün, mit Salz konserviert
In Salz eingelegtes Suppengemüse ist eine gute Basis für viele Suppen und Soßen aber auch als würzende Zutat zu fast allen pikanten Gerichten (Fleisch, Fisch, Gemüse und Kartoffeln. Sehr lecker finde ich auch Omelettes mit einem Löffel von diesem Suppengrün. Je nach verwendetem Salzanteil liegt die Haltbarkeit im Kühlschrank zwischen 3 und 12 Monaten. Ich mache davon meist nur eine kleine Menge mit ungefähr 10% Salz, diese kann ich innerhalb von drei Monaten leicht verbrauchen.

Suppengemüse mti Salz konserviert, selbstgemacht Benötigt wird:

150 g Karotten
120 g Sellerie
100 g Lauch/Porree
50 g Pastinake
50 g Zwiebel
30 g Kräuter (Petersilie meistens, Oregano, ein wenig Liebstöckel wenn verfügbar)
50 g Speisesalz

Die Gemüseanteile kannst Du natürlich nach Geschmack und Verfügbarkeit variieren. Paprika, Fenchel, Stangensellerie, entkernte Tomaten und an Kräutern Basilikum, Dill und Knoblauch geben eine mediterrane Note.

Die Gemüse waschen und putzen (pellen, schälen und unschöne Teile entfernen). Je nach Deiner Küchenausstattung und der Art des Gemüses gibt es mehrere Möglichkeiten dieses zu zerkleinern. Mit einem Küchenmesser sehr klein schneiden oder hacken, mit einer Küchenreibe raspeln, ich bevorzuge die bequeme Variante mit einem elektrischen Zerkleinerer (Moulinette & Co), durch die grobe Scheibe eines Fleischwolfs drehen geht auch. Die Kräuter fein hacken und alles (Gemüse, Kräuter und Salz) in einer großen Schüssel gut vermischen. Mit einem Löffel fest in (saubere) Einmachgläser drücken und die Oberfläche mit einer dünnen Schicht Salz bestreuen.

Soll es länger haltbar werden kannst Du den Salzanteil auf bis zu 12% erhöhen, was ich aber nicht empfehlen möchte. Bei der Verwendung darauf achten, dass Du die Speise nicht versalzt. Das vorherige sterilisieren der Gläser (in Wasser 10 Min. auskochen oder 15 Min. bei 160°C im Backofen) verbessert die Haltbarkeit ebenfalls. Bei Hülsenfrüchten erst am Ende der Garzeit zugeben, durch das Salz werden diese eventuell nicht richtig weich.

Zitronenaroma selbst gemacht

Zitronenaroma, gezuckerte Zitronenschale

Unbehandelte Zitronen fangen schnell zu schimmeln an aber die Schale lässt sich leicht konservieren. Dazu mit einer feinen Reibe die Schale abraspeln dabei darauf achten, dass möglichst wenig Weisses abgerieben wird, denn das ist bitter. Mit ungefähr der doppelten Menge Zucker vermischen und ein bis zwei Tage offen stehen lassen, zwecks trocknen. Danach in einen kleinen Behälter füllen, lässt sich prima für allerlei Kuchen und Süßspeisen verwenden und durch den hohen Zuckergehalt ist das auch sehr lange haltbar. Aufbewahrungsbehälter ist hier ein "recycelter" Eisbecher, in diesen kleinen Bechern mit Deckel lassen sich auch gut Kräuter einfrieren oder halbe Zwiebeln stinkefrei aufheben.

Den Zitronensaft kann man im Kühlschrank für ein bis zwei Wochen aufheben, dazu auspressen, durch ein kleines Sieb gießen um Fruchtfleisch und Kerne zu entfernen und in kleine Gläser oder Fläschchen füllen. Im Lauf der Zeit setzt es sich etwas ab aber das Problemchen lässt sich durch schütteln schnell beseitigen. Egal ob zum würzen von Fisch oder für eine erfrischende Zitronenlimo, ein wenig Zitronensaft kann man in der Küche immer gut gebrauchen.

Das funktioniert natürlich auch mit den Schalen von Bioorangen. Die ausgekratzen Schoten von Vanille stecke ich in ein Glas mit Zucker, das gibt einen leckeren und völlig natürlichen Vanille-Zucker.  







Rotkohl auf Vorrat kochen

Gekaufte Gläser oder Dosen mit Rotkohl enthalten meist über 10 % Zucker! Wer selber einkocht kann nicht nur den Zuckeranteil verringern, sondern auch die Größe der Gläser an seinen Haushalt anpassen. Geeignet dafür sind im Prinzip alle Gläser mit (unbeschädigtem) Schraubdeckel oder Einmachgläser mit Schraubring. Sauberkeit und einwandfreie Rohmaterialien sind hier oberstes Gebot um eine möglichst lange Haltbarkeit zu gewährleisten. Wer richtig "einweckt" kann die Gläser mehrere Jahre lagern, ich mache meist nur "einwecken light", was energiesparender ist. Bei dieser vereinfachten Einkochmethode sollte man die Gläser allerdings innerhalb von drei bis sechs Monaten verbrauchen. Später gebe ich gerne noch etwas Preiselbeeren dazu.

Rotkohl auf vorrat kochen

Benötigt wird:

1 Kopf Rotkohl
3 - 4 Zwiebeln
3 - 4 Äpfel
100 g Schmalz oder Öl
¼ l Rotwein
Lorbeer, Nelken, Wacholder, Zimt, Salz und Pfeffer, 3 EL Zucker

Die Zwiebeln schälen, Strunk heraus schneiden, vierteln und in Streifen schneiden, dann im Schmalz oder Öl bei mittlerer Hitze anbraten. Vom Rotkohl äußere unschöne Blätter entfernen, je nach Größe in Viertel oder Sechstel schneiden. Wenn Du von Hand hobelst den Strunk dran lassen, beim zerkleinern mit einer Küchenmaschine entfernen. Lorbeer, Nelken (evtl. 1 Stange Zimt, gemahlenen Zimt erst mit dem Kohl zugeben) und Wacholder kurz mit den Zwiebeln mit schwitzen lassen damit sich die Aromen im Fett verteilen.

Den gehobelten Kohl zugeben und ebenfalls ein wenig braten, wegen der Röststoffe. Mit einem halben Liter Wasser und dem Rotwein aufgießen. Mit etwas Salz. Pfeffer und Zucker würzen und bei geringer Hitze köcheln lassen, gelegentlich umrühren und bei Bedarf Wasser nachgießen. Es sollten etwa 2 bis 3 cm Flüssigkeit im Topf sein. Die Äpfel waschen, vierteln, die Kerngehäuse entfernen, grob in Stücke schneiden und unter den Kohl rühren. Nach einer Stunde Kochzeit sind die Äpfel zerfallen und der Kohl sollte einigermaßen weich sein. Probieren und eventuell noch etwas Salz und Pfeffer nachwürzen.

Nur saubere Gläser mit unbeschädigten Deckeln verwenden! Den Backofen auf 150°C vorheizen, wer sehr kleine Gläser verwendet kann einen Einmachtrichter zur Hilfe nehmen. Beim Einfüllen (des heißen Kohls) darauf achten, dass in jedes Glas auch etwas Flüssigkeit und Gewürze kommen. In ein tiefes Backblech stellen und dieses mit circa 2 cm heißem Wasser aufgießen und in den vorgeheizten Backofen schieben. Der Rotkohl sollte zwischendurch nicht unnötig abkühlen. Falls Du den Kohl kalt in die Gläser füllst eine Stunde im Backofen sterilisieren, wird noch heiß eingefüllt reichen 30 Minuten. Zwischendurch nachsehen, falls sich in den Gläsern Bläschen bilden oder das Wasser im Blech sprudelt die Hitze zurückdrehen. Nach 30 (bzw. 60) Minuten den Backofen ausschalten und die Gläser im Ofen langsam abkühlen lassen. Manchmal knacken die Deckel ziemlich laut, wenn sich die Luft in den Gläsern ausdehnt oder abkühlt.

Selbst gemachte Rapsöl-Seife

Rapsölseife

1 Liter Rapsöl
115 g Ätznatron (NaOH)
300 g destilliertes Wasser

Mit einer möglichst genauen Waage das Natron abwiegen und in kaltem Wasser auflösen. Da Natron ätzend ist unbedingt Handschuhe (Einweg- oder Putzhandschuhe) und eine Schutzbrille dabei tragen! Die entstehenden Dämpfe nicht einatmen, wenn möglich auf den Balkon/Terrasse gehen oder das Fenster weit öffnen. Die Wasser-Natron-Mischung kann sehr heiß werden, deshalb ein hitzefestes Gefäß verwenden. Statt dest. Wasser kann auch sauberes Regenwasser verwendet werden. Leitungswasser geht zur Not auch, nur durch die darin gelösten Mineralien schäumt die Seife dann nicht so schön. Die Lauge auf max. 30°C abkühlen lassen.

Rapsölseife selber machen Selbst gemachte Rapsöl-Seife Das Öl in einen (alten) Edelstahltopf geben und auf 40 bis 50°C erwärmen und vorsichtig die Lauge unter rühren. Jetzt sehr lange mit einem Schneebesen rühren bis die Mischung dicklich wird, ein Zeichen dass die Verseifung einsetzt. Schneller geht es mit einem Pürierstab, je nach Belastbarkeit des Motors das Gerät zwischendurch abkühlen lassen. Darauf achten, dass beim pürieren nichts aus dem Topf spritzt, evtl. zwei Streifen Frischhaltefolie über den Topf ziehen und den Pürierstab in der Mitte durchstecken.

Rapsölseife selber machen Wenn die Masse langsam zäh wird, kann die Rohseife umgefüllt werden. Sehr hübsch sieht sie in Silikon-Muffinförmchen aus. Wer auf die Optik keinen so großen Wert legt, kann sie auch in eine große Frischhaltebox füllen und nach dem reifen und aushärten in Stücke schneiden. Selbst gemachte Rapsöl-Seife Gut geeignet sind auch leere Ölflaschen oder Pringels-Dosen, nach dem Schneiden erhält man so runde Seifenstücke. Diese Seife ist praktisch unbegrenzt haltbar und wird mit der Zeit sogar milder. Die Seifenstücke vier bis acht Wochen reifen lassen, dann kann sie verwendet werden.

NaOH gibt es in Apotheken, 1 kg kostet um die 10 €. Wer möchte kann der Seife auch Duftöle oder Kräuter/Blüten zufügen, zugeben, wenn die Seife schon deutlich abgekühlt ist, aber noch nicht fest ist. Optisch lässt sie sich mit Deckweiß, Lebensmittelfarbe oder färbenden Gewürzen ( z.B. Curry oder Paprika) aufpeppen. Darauf achten, dass die Zusätze hautverträglich sind. Hier sind ca. 5 % Überfettung eingerechnet, das ist für eine Hand- und Körperseife optimal. Statt Rapsöl kannst Du auch Oliven- oder Sonnenblumenöl verwenden.

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